02.04.17 08:09
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Beschilderung für Radfahrer
Äußere Münchener Straße 2, Rosenheim
Guten Morgen zusammen!
Ich halte die Beschilderung für Radfahrer an der Äußeren Münchener Straße für untauglich und vermute sogar, daß sie zumindest teilweise gar nicht zulässig ist. Die "beliebteste" Variante ist ja offensichtlich der reine Gehweg mit Zusatzschild "Fahrräder frei". Leider beschränkt das die zulässige Geschwindigkeit auf Schrittgeschwindigkeit. Somit muß man als Radler realistischerweise auf der Straße fahren, um nicht ordnungswidrig und damit im Falle eines Unfalls bei der Haftungsfrage ganz schlecht dazustehen. Bei den Autofahrern macht man sich bei den engen Fahrspuren damit allerdings nicht gerade beliebt und wohlfühlen kann man sich auf dieser Straße damit auch nicht. Außerdem werden die Radler durch die rot eingefärbten und mit Fahrradsymbolen und oftmals Fahrrad-Ampeln versehenen Querungen an Einmündungen geradezu provoziert, sich so zu fühlen, als wären sie auf kombinierten Fuß-/Radwegen unterwegs, auf denen sie nur erforderlichenfalls und auch dann nur "angepaßt" langsamer als normal fahren müßten (, also eben nicht mit Schrittgeschwindigkeit).
Besonders interessant ist die Situation ab der Kreuzung mit der Georg-Aicher-Straße stadtauswärts. Dort kommt man von einem getrennten Rad- und Gehweg und wird per roter Querung auf einen mangels irgendeiner Beschilderung reinen Gehweg weitergeleitet, ist als bei jeder Geschwindigkeit ordnungswidrig unterwegs. An der Kanalbrücke wird daraus ein für Radfahrer freigegebener Gehweg, obwohl hier optisch ein Gehweg mit getrenntem, nicht benutzungspflichtigem Radweg vorliegt; schließlich ist ein baulicher Trennstreifen klar sichtbar. Benutzungspflichtig wird der Geh-/Radweg dann an der Dr.-Steinbeißer-Straße. An den Einmündungen dazwischen, insbesondere auch vom Mangfallradweg, gibt es keine Schilder, die einen Radfahrer darüber aufklären würden, daß er überhaupt irgendwo anders als auf der Fahrbahn unterwegs sein darf.
Mir ist durchaus klar, daß es an vielen Stellen keine für alle Verkehrsteilnehmer gute Lösung gibt, aber daß man als Radfahrer quasi keine Chance hat, wenigstens ohne Ordnungswidrigkeit durchzukommen, ist doch wirklich unzumutbar. Daß es so gut wie sicher keine Kontrollen gibt, macht die Sache aus meiner Sicht nicht besser, denn vermutlich genau deshalb hat man als Zusatzproblem noch einen hohen Anteil an Geisterradlern zwischen Fürstätt und Brückenberg. Außerdem braucht man sich nicht zu wundern, daß viele Radler sich auch an anderen Stellen, wo die Beschilderung objektiv sinnvoll und die Befolgung klar gewünscht ist, darüber hinwegsetzen. Mit unsinnigen Regelungen wird die Tendenz zur eigenmächtigen Interpretation doch klar gefördert!
Mit freundlichen Grüßen
Peter Allgajer